Internettelefonie: Voraussetzungen für die Nutzung von VoIP
Was ist VoIP-fähig?
„VoIP-fähig“ oder „VoIP-ready“ sind Bezeichnungen, die in der Regel auf Endgeräten der Telefonie, auf Routern oder in Bezug auf Netzwerke vergeben werden. Im Kern bedeutet „VoIP-fähig“, dass etwas für die Internettelefonie geeignet ist.
Die Funktionsweise von Internettelefonie für Unternehmen basiert auf dem Voice Over Internet Protocol (VoIP), bei dem Audiosignale digitalisiert und in digitale Datenpakete umgewandelt werden. Diese Sprachdaten werden über das Internet Protocol (IP) übertragen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Telefonie, die das Mobilfunknetz nutzt. Das Session-Initiation-Protocol (SIP) steuert dabei den Verbindungsaufbau, während das Real-Time Transport-Protocol (RTP) und dessen verschlüsselte Variante SRTP für die sichere Übertragung der Datenpakete in Echtzeit sorgen. Wer auf VoIP-Telefonie umsteigen möchte, profitiert von zahlreichen Vorteilen: Eine gehostete VoIP-Telefonanlage erfordert keine teure Hardware vor Ort und bietet zusätzliche Funktionen wie Anrufweiterleitung, Voicemail und Integration in Unified Communications-Plattformen wie Microsoft Teams. Besonders große Unternehmen schätzen die Flexibilität, per VoIP über das Internet zu telefonieren, da dies eine hervorragende Gesprächsqualität bei stabiler Internetverbindung garantiert. Die Begriffe Internettelefonie und IP-Telefonie werden oft synonym verwendet. Beide beschreiben Telefongespräche über das Internet, die durch IP-basierte Technologie ermöglicht werden. Was kostet Internettelefonie? Im Vergleich zur klassischen Telekom-Lösung sind die Kosten meist deutlich geringer, da VoIP für Unternehmen skalierbar ist und sich flexibel an die Unternehmensgröße anpassen lässt. Wer Internettelefonie nutzen möchte, sollte vor allem auf eine stabile Internetverbindung achten, um die Vorteile von Internettelefonie voll auszuschöpfen.
Wie funktioniert Internettelefonie und welche Vorteile bietet sie?
Wie funktioniert Internettelefonie eigentlich? Bei der IP-Telefonie werden Sprachsignale digitalisiert, in Datenpaketen umgewandelt und über das Internet übertragen. Das Real-Time Transport Protocol sorgt dabei für die verzögerungsfreie Übertragung. Im Gegensatz zu klassischen Telefonanlagen der Telekom, die auf das konventionelle Telefonnetz setzen, ermöglicht Voice Over IP das Telefonieren per Internet über eine Cloud-Telefonanlage, die in der Cloud gehostet wird. Unternehmen, die VoIP nutzen möchten, profitieren von zahlreichen Vorteilen der Internettelefonie: Der Funktionsumfang moderner VoIP-Telefonie geht weit über einfache Telefonate über das Internet hinaus und umfasst Videoanrufe, Videokonferenzen sowie die Integration in Unified Communications-Plattformen. Die Mobilität wird durch flexible Endgeräte wie IP-Telefone oder Softphones auf Laptop und Smartphone erhöht, während Rufnummern standortunabhängig genutzt werden können. Cloud-basierte Telefonanlagen bieten zudem Skalierbarkeit ohne teure Hardware-Investitionen, ideal für moderne, flexible Arbeitsumgebungen.
Ist mein Netzwerk VoIP-fähig?
Um zu beurteilen, ob Ihr Netzwerk VoIP-fähig ist, müssen Sie verschiedene Faktoren betrachten. Zum einen benötigen Sie eine bestimmte Netzwerkqualität, damit Telefonate reibungslos und in guter Sprachqualität zu führen sind. Die Netzwerkqualität (Quality of Service - QoS) wird anhand von 3 Parametern gemessen:
- Paketverlust: Wie viele Gesprächspakete gehen „unterwegs“ verloren? Der Verlust einzelner Pakete ist für das menschliche Ohr nicht zu hören. Gehen mehrere Pakete nacheinander verloren, wird die Sprachqualität erheblich reduziert.
- Paketlaufzeit oder Latenz: Wie lange braucht ein Sprachpaket, bis es beim Empfänger ankommt? Verzögerungen können die Sprachqualität stören. Außerdem können zu spät ankommende Sprachpakete verloren gehen.
- Netzschwankungen oder Jitter: Wie gleichmäßig ist die Paketlaufzeit? Unterliegt diese großen Schwankungen, mindert auch dies die Qualität des Telefonats.
Es gibt verschiedene Wege zur Messung der Qualität Ihres Netzwerks. Oft kann dies durch bestimmte Analysegeräte realisiert werden, wobei 2 oder mehr dieser Geräte untereinander mit künstlichem Traffic kommunizieren und so messen, ob Ihr Netzwerk VoIP-fähig ist.
Natürlich sollte Ihr Internetanschluss auch eine gewisse Bandbreite aufweisen. Generell wird pro IP-Telefonat ein Datenaufkommen von 80-100 kBit/s (im Up- und Downstream, also in beide Richtungen) veranschlagt. Die gängigsten Internetanschlüsse sind ADSL- und SDSL-Anschlüsse. Bei ADSL-Anschlüssen ist die Bandbreite im Upstream signifikant geringer als im Downstream. Deshalb kann eine Parallelnutzung von VoIP und anderen Internetanwendungen die Upstream-Leitung schnell „verstopfen“. Für Firmen ist ein SDSL-Anschluss aus diesem Grund sicher von Vorteil, da hier die Kapazität in beide Richtungen gleich hoch ist. Außerdem sollte für VoIP ein bestimmter Datenanteil festgelegt werden, damit es keine Interferenzen zwischen IP-Telefonaten und Internetanwendungen gibt.
Die generelle Bandbreite, die Sie für Ihr Unternehmen für Internetanwendungen und Ihre virtuelle Telefonanlage benötigen, lässt sich pauschal nicht festlegen. Dies hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise, wie viele Nebenstellen Sie benötigen, wie viele dieser Nebenstellen simultan genutzt werden, ob Sie Internetanwendungen und IP-Telefonie parallel nutzen etc. Ein Bandbreitenrechner sollte Ihnen darüber Auskunft geben können.
Ist mein Router VoIP-fähig?
Um komfortabel über das Internet zu telefonieren, ist ein WLAN Router von Vorteil. In einigen Netzwerkroutern ist bereits die Voice Over IP-Funktion integriert, mit der dieser Anrufe ins Festnetz vermittelt. Der Vorteil solcher Router ist, dass Sie nicht zwangsläufig ein VoIP-Telefon benötigen. Sie können in vielen Fällen Ihr herkömmliches Telefon anschließen, um VoIP zu nutzen. Ob Ihr Netzwerkrouter VoIP-fähig ist, können Sie meist aus dessen Datenblatt erkennen. Die meisten modernen Router haben mittlerweile eine Telefonanlage an Bord. Eine der gängigsten Netzwerkrouter mit VoIP-Funktion ist die AVM FRITZ!Box.
Ist mein Festnetztelefon VoIP-fähig?
Es gibt eine Menge an Endgeräte-Hersteller, z.B. Gigaset oder Yealink, die speziell IP-Telefone produzieren und vertreiben. Sie müssen also nicht lange auf die Suche gehen, um das passende Endgerät für VoIP zu finden. Jedoch bedeutet dies auch nicht, dass Sie Ihr altes Festnetztelefon wegwerfen müssen. Insbesondere Schnurlos-Telefone können VoIP-fähig sein, wenn es sich um so genannte DECT-Telefone handelt. Diese können Sie mit einem VoIP-fähigen Netzwerkrouter oder einer VoIP-Basisstation desselben Herstellers verbinden und sind so bereit für die IP-Telefonie. Analoge Telefone können Sie mit einem Analog Telephone Adapter (ATA) aufrüsten und so auch damit IP-Telefonie nutzen.
Ist mein Mobiltelefon VoIP-fähig?
Kurz gesagt: Die virtuelle Telefonanlage lässt sich mit dem Smartphone nutzen. Ob mit einer herkömmlichen Callthrough-Funktion oder bestimmten VoIP-Apps, grundsätzlich kann jedes neuere internetfähige Mobiltelefon für VoIP-Telefonate genutzt werden. Welche Lösung für Ihr Smartphone am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Version des Betriebssystems (z.B. iOS 8, Android 5) ab. Verschiedene Apps sind auf verschiedene Betriebssysteme oder Versionen ausgelegt. Oft bieten VoIP-Provider eigene Applikationen für VoIP an, es gibt aber auch unabhängig angebotene Apps. Eine Liste mit vielen VoIP-Clients finden Sie auf heise.de. Einige Mobiltelefone unterstützen IP-Telefonie von Hause aus. Die Installation einer App ist dann nicht vonnöten. Schauen Sie einfach in die Einstellungen Ihres Smartphones: Können Sie ein SIP-Profil anlegen, ist Ihr Smartphone VoIP-fähig.

