05. Dezember 2017 (aktualisiert am 04. Januar 2021)      Erstellt von Jennifer Schmitz      Digitalisierung

Digitalisierung der Arbeitswelt: Berufstätige nicht qualifiziert

Arbeitnehmer beklagen fehlende Möglichkeit zur Weiterbildung

Eine Studie des Bitkom fand kürzlich heraus, dass viele Arbeitnehmer sich nicht für eine digitalisierte Zukunft ihrer Arbeitswelt gewappnet fühlen. Während 92 % der Studienteilnehmer erklärten, lebenslanges Lernen werde im Zusammenhang der Digitalisierung immer wichtiger, beklagten sie doch mangelnde Gelegenheiten dazu. 72 % monierten fehlende Zeit für Weiterbildungen zum Umgang mit neuen Technologien während der Arbeit. Sogar 59 % bemängeln fehlende Angebote auf Seiten ihres Arbeitgebers. Dabei sehen doch fast 90 % Kenntnisse in digitalen Technologien als Grundvoraussetzung für den beruflichen Erfolg. 

Alle Berufe von Digitalisierung betroffen

"Kein Beruf ist nicht von der Digitalisierung betroffen"
- Achim Berg, Bitkom.

Achim Berg, Präsident des Bitkom, erklärt zusätzlich: Kein Beruf sei nicht von der Digitalisierung betroffen – traditionelle Berufe verändern sich oder verschwinden sogar. Wichtig sei es, auf Veränderungen einzugehen. Dazu sei Weiterbildung der Schlüssel, so Berg. 

Viel Eigeninitiative bei Weiterbildungen

Dabei sind das Interesse und der Wille bei der Bevölkerung durchaus vorhanden. Immerhin 2 von 3 Bundesbürgern haben bereits eine private Weiterbildung absolviert. Neben Kochkursen und Fremdsprachen sind auch Kurse zur Nutzung von Software, wie Office-Programmen oder Photoshop, beliebt. Mit lediglich 4 % ist Unterricht im Programmieren eher weniger gefragt.

Damit Weiterbildungen in den Alltag passen, sollten die entsprechenden Angebote verbessert werden. Online-Lernformate und Lern-Apps können dazu beitragen, leicht zugängliche und zu konsumierende Weiterbildungsangebote zu schaffen, die auch neben dem Beruf genutzt werden können. Laut Berg sollten Politik und Unternehmen diese Art E-Learning fördern.

Unternehmen müssen eigene Fachkräfte ausbilden

Insbesondere Unternehmen sollten dabei in ihre eigenen zukünftigen Fachkräfte investieren. Bei guter Auftragslage setzen Unternehmen meist den Fokus auf das aktuelle Geschäft und achten nicht mehr auf die zukünftigen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter – immerhin sagen 39 % der Studienteilnehmer, dass der Arbeitgeber auf neue und digitale Technologien setze, aber kein Angebot an erforderlichen Weiterbildungen existiere. Dennoch könnte dadurch ein zukünftiger Wettbewerbsnachteil entstehen: Eben, wenn die Mitarbeiter die digitale Weiterentwicklung ihres Unternehmens nicht mitgehen (können) und so erforderliche Schritte in die Zukunft, wenn auch ungewollt, blockieren. Ein Stück weit sind Unternehmen also auch selbst verantwortlich, für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte zu sorgen.