18. Dezember 2017 (aktualisiert am 10. Dezember 2021)      Erstellt von Melanie Heß      Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz in Unternehmen

So entwickelt sich das Thema KI in deutschen Unternehmen

Die Entwicklung von Innovationen weltweit läuft unglaublich schnell. Aktuell von besonderer Bedeutung ist das Thema Künstliche Intelligenz (kurz KI oder: AI für „Artificial Intelligence“). In diesem Bereich werden immer größere Fortschritte mit einer immer größer werdenden Relevanz für unseren Alltag gemacht. Auch wenn bei vielen in dieser Angelegenheit vor dem inneren Auge erst einmal Bilder aus verschiedenen Roboter-Science-Fiction Filmen erscheinen, schlägt sie doch spürbare Wurzeln in unserem Alltag. Gute Beispiele sind die Bilderkennung von Google, oder Algorithmen, die die Persönlichkeit von Facebook oder Twitter Usern anhand ihrer Posts errechnen. Künstliche Intelligenz erhält allzu schleichend und fast unmerklich Einzug in unseren digitalen Alltag.

Deutsche Unternehmen in Sachen KI zurückhaltend

Deutschland hält sich in dem Bereich allerdings immer noch zurück. Gerade große Unternehmen setzen noch nicht auf diese neue Art der Technologie. Das kann damit zusammenhängen, dass das KI-Konzept noch nicht ausgereift ist und teilweise zu Fehlern neigt. Ein großes Unternehmen hat eben auch viel zu verlieren. Auf der anderen Seite kann auch eine Angst vor Kontrollverlust bzw. mangelnder Transparenz stehen. Selbst berühmte Wissenschaftler, wie Stephen Hawking, warnen vor schädlichen Folgen. Eine Künstliche Intelligenz könne vielleicht irgendwann wie ein Computervirus geschaffen werden, der sich selbst optimiert und repliziert. Eine Intelligenz, die über die menschliche hinausgeht, kann man sich als Mensch – logischerweise – auch nicht wirklich vorstellen. Die Leistungen werden irgendwann nicht mehr nachvollziehbar sein. Hawking sieht allerdings auch die vielen Vorteile, die KI bieten kann, und rät deshalb zu einem angeleiteten und ethisch regulierten Umgang mit der Innovation.

Mehr Mut bei deutschen Startups in Sachen Künstliche Intelligenz

Letzteres nehmen sich auch viele deutsche Startups zu Herzen. Sie scheinen mehr Mut aufzubringen, um neue Wege zu gehen, und wirken experimentierfreudiger beim Thema KI. Das t3n Magazin hat sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und dazu mit einigen Gründern von Startups gesprochen. Darunter unter anderem Tina Klüwer, Gründerin des Berliner KI-Startups Parlamind. Sie bieten Unternehmen Chatbots an, die Kundenfragen lesen, auswerten und beantworten. Und das nicht indem sie vorher mit Regeln programmiert wurden, so wie es bei älteren Systemen der Fall ist. So stößt man nämlich schnell an Grenzen. Diese künstliche Intelligenz dagegen kann sich selbst einschätzen und dazulernen. Ein Unternehmen kann so enorm viel Zeit sparen und optimiert die Effizienz vieler Arbeitsschritte. Die KI kann sich aber auch selbst mitteilen, wenn sie sich bei einer Anfrage nicht sicher ist und die Kontrolle eines Menschen erfordert. Nach Klüwer fehlt in Deutschland einfach noch das Verständnis für künstliche Intelligenzen.

KI-Startups im Fokus von Investoren

Gerade deshalb ist es gut, dass immer mehr Investoren ihre Hoffnung in KI-Startups setzen und diese finanziell unterstützen. So zum Beispiel auch Frank Thelen, bekannt durch die Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“, in der sich Startups mit neuartigen Ideen vorstellen und die Chance haben, von einem der Investoren unterstützt zu werden. In einem Interview mit dem stern verrät er, dass seiner Meinung nach die Politik und fehlende Bildung dem Durchstarten von neuen Technologien und Künstlicher Intelligenz im Weg stehen. Man brauche „jüngere, dynamische Köpfe“, um nicht weltweit abgehängt zu werden. Laut Thelen gehören auch Fächer wie Software-Entwicklung in den Lehrplan. Viele Denkweisen sind für ihn nicht mehr zeitgemäß.

Künstliche Intelligenz ist ein Thema, dem sich eigentlich niemand mehr so richtig versperren kann. Wie bei vielen neuen Technologien fehlen uns natürlich Erfahrungen, wie damit umzugehen ist, was schützenwert ist und welche Regularien für eine gefahrlose und erfolgreiche Nutzung vonnöten sind. Nur durch einen Dialog aller Interessensgruppen können diese Dinge ansatzweise Klarheit bekommen.