Was ist das RTP (Real-Time Transport Protocol)?

Das RTP ist ein Netzprotokoll, das zur Echtzeitübertragung audiovisueller Inhalte, insbesondere Audio und Video, dient. In der VoIP-Telefonie wird RTP zur Übertragung der Sprache genutzt, weshalb auch IP-basierte Telefonanlagen das Netzprotokoll beherrschen. Die erste Spezifierung des Protokolls wurde 1996 im RFC 1889 festgehalten. Seit 2003 ist es im RFC 3350 spezifiziert.

Wie funktioniert das RTP?

Durch das RTP werden Audio- und Video-Datenströme kodiert, in Pakete unterteilt und über ein IP-Netzwerk übertragen. Ein wichtiger Bestandteil der RTP-Pakete ist der Header. Dieser enthält die verschiedenen Informationen zum Inhalt des Pakets. Darunter können zum Beispiel die Versions- und Sequenznummern, die eindeutige Sender-ID, der Zeitstempel oder das Datenformat sein. Um bei der Übertragung die geforderten Quality-of-Service-Parameter (QoS-Parameter) aushandeln und einhalten zu können, arbeitet das RTP mit dem Real-Time Control Protocol (RTCP) zusammen.

Das RTP setzt sich aus einzelnen Komponenten zusammen, die für die Übertragung der Datenpakete relevant sind. Die wichtigsten Bestandteile sind die Synchronization Source, der Translator und der Mixer. Ersteres ist die eigentliche Datenquelle und wird mit einem 32-Bit-Identifikator gekennzeichnet. Der Translator leitet die Datenpakete weiter und ändert bei Bedarf die Kodierung der zu übertragenden Daten. Der Mixer ist dafür zuständig, die Datenströme in mehrere Quellen zusammenzuführen und in einen neuen Datenstrom weiterzuleiten.

Das Protokoll ist insbesondere für die IP-Telefonie geeignet, da es speziell dazu geschaffen wurde, Video- und Audiodateien zu übertragen, die Paketverluste von bis zu 20 % tolerieren. Hintergrund dessen ist, dass die menschliche Auffassung diese Fehlerquote selbstständig ausgleichen kann und Verluste dieser Größenordnung nicht bemerkbar sind. Dadurch gewährleistet das RTP einen nahtlosen Kommunikationsfluss, während andere Übertragungsprotokolle, wie TCP oder UDP, diesem nicht gerecht werden. Bei TCP ist bei einem Verlust die erneute Sendung jedes Pakets erforderlich, während UDP keine Funktionen zur Feststellung von Paketverlusten bietet.

RTP ist in der Internettelefonie jedoch nur dafür verantwortlich, die Sprachdaten zu übermitteln. Für den Gesprächsaufbau, die Steuerung und den Gesprächsabbau ist das SIP (Session Initiation Protocol) zuständig. 

Was ist der Unterschied zwischen RTP und SRTP?

Das Secure Real-Time Transport Protocol (SRTP) stellt eine Erweiterung des RTP dar. Neben der Vereinfachung der Datenübertragung bietet es Verschlüsselungsmechanismen, um eine sichere Kommunikation zwischen Sender und Empfänger sicherzustellen.

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